Eröffnung der Flying Bridge

versendet am 23.09.2016


Liebe Leserinnen und Leser, wir begrüßen Sie und Euch ganz herzlich zu einer neuen Ausgabe unseres Newsletters, in der es wieder spannende News aus dem Seilgarten gibt. Unser Projekt lebt vom Engagement vieler Menschen, so besteht auch das Team „Öffentlichkeitsarbeit“ aus kreativen Köpfen, die aus Leidenschaft bei uns mitarbeiten. Wir hoffen, dass Sie diese Begeisterung zwischen den folgenden Zeilen spüren werden. Viel Freude beim Schmökern!



Fliegen Lernen in der Neuen Neustadtnach oben

Eröffnung Flying Bridge

Endlich war es soweit: die Flying Bridge wurde am 2. September 2016 feierlich eröffnet. Ihre Fertigstellung war eine Punktlandung, denn noch bis zur letzten Minute wurde fleißig gewerkelt. Doch rechtzeitig zum Durchschneiden des roten Bandes konnte das neueste Element im Seilgarten vor den Augen der zahlreichen Gäste eingeweiht werden. Neugierig blickten alle in die Höhe, als die ersten zwei mutigen Kletternden die kniffligen Parcours in der Höhe mit Bravour bestanden. Dabei hatten sie Unterstützung von den Zuschauerinnen und Zuschauern am Boden, die die Seile straff hielten, um den „Fliegenden“ eine sichere Reise zu ermöglichen. Dies ist eine der Besonderheiten der Flying Bridge: eine ganze Schulklasse kann gleichzeitig in den Kletterprozess einbezogen werden. Nach einem erfolgreichen „Jungfernflug“ auf der Flying Bridge gilt es besonders denen zu danken, die es möglich gemacht haben, dass der Seilgarten um eine spannende und herausfordernde Attraktion reicher geworden ist: den Sponsoren und allen Helfenden!


Mondscheinklettern nach oben



Bevor die grauen Tage beginnen laden wir alle Nachtaktiven noch einmal recht herzlich zum Mondscheinklettern ein. Am 14. Oktober stehen im Zentrum für soziales Lernen von 20 - 23 Uhr die Tore offen, um alle Hochseilelemente erklettern zu können. Bei Mondlicht und fulminanter Beleuchtung können das Hohe Hochseil und das niedrige Hochseil, sowie die Kletterwand und die Jakobsleiter erklommen werden.... Erstmalig kann diesmal auch unser neues Element die Flying Bridge ausprobiert werden. Es wird auch wieder einen kleinen Imbiss und Getränke geben, sodass man im Anschluss noch ein bisschen ausharren und mit den anderen Kletternden mitfiebern kann.

Eine Voranmeldung ist nicht zwingend erforderlich, aber für die Koordination hilfreich. Eine kurze E-Mail an: anfrage@seilgarten-magdeburg.de genügt. Bitte seid pünktlich da - frühes Erscheinen sichert garantiertes Klettern.
Der Eintrittspreis beträgt 7 € bzw. 5 € ermäßigt. Die Veranstaltung findet nur bei trockenem Wetter statt. Menschen unter 18 Jahren benötigen eine Einverständniserklärung der Eltern.

Wir freuen uns auf euer kommen.


Neugestaltung statt Winterschlaf - im Winter wird umgebautnach oben

Gegen Ende des Jahres stehen umfassende Umbaumaßnahmen im Schöppensteg 16 an, um die Räumlichkeiten umzustrukturieren und zu modernisieren.

Im ersten Bauabschnitt soll das Haupthaus saniert werden. Das Dachgeschoss wird isoliert und ausgebaut, so dass auf der einen Seite Büroräume und auf der anderen Seite Lagerräume entstehen. Somit können die Büros aus dem Erdgeschoss in die oberen Stockwerke umziehen. Im unteren Bereich werden die Sanitäranlagen modernisiert und der Fußboden teilweise erneuert. Des Weiteren wird das Erdgeschoss so umstrukturiert, dass es mehr Platz für Gruppenarbeiten geben wird.

Im zweiten Bauabschnitt wird der große Saal modernisiert. Die Wände werden aufgebrochen, so dass hier eine helle Fensterfront entsteht. Vor dem Saal wird eine große Terrasse errichtet. Die untere Etage soll am Ende barrierefrei sein.
Wir hoffen, dass die Umbaumaßnahmen im nächsten Frühling abgeschlossen werden können und sind gespannt auf die neue Präsenz des Hauses.


Seit über 40 Jahren gibt es die „Spielpädagogik“ in Deutschlandnach oben

von Thomas Lösche

Unsere Erfahrungen verbinden mit Spiel meist so etwas wie Geselligkeit, Kindergeburtstage, Spielzeug, Brett- und Kartenspiele. Wir erinnern uns an die Kindheit und an Orte an denen wir Ball gespielt, Baumhäuser gebaut oder Wasser angestaut haben. Später dann vielleicht auch an eher unschöne Partyspiele bei denen man sich manchmal auch richtig blamieren konnte...

Was aber ist Spielpädagogik?

Entwickelt hat sich die Spielpädagogik in Deutschland zu Beginn der 70er Jahre u.a. auch als alternative Bewegung zu eher kognitiven Methoden in Schule und Verbandsarbeit, aber auch als eine  Reaktion auf die sich mehr und mehr entwickelnde Mediengesellschaft („Domestizierung von Kindheit“).

In Westdeutschland war zu dieser Zeit bereits der Rückgang der traditionellen Straßenspiele erkennbar. Aber ohnehin waren die 70er eine Zeit der Suche nach alternativen pädagogischen Konzepten. Nach einer Frieden stiftenden Pädagogik, angesichts des kalten Krieges. Es war pädagogisch gesehen das „Zeitalter“ der Gruppenpädagogik in dem die Spielpädagogik sich entwickelte.

Spiel als Motor in Bildungs- und Erziehungsprozessen

Spiel als Motor in Bildungs- und Erziehungsprozessen hat eine sehr lange Tradition. Zu allen Zeiten und in allen Kulturkreisen haben Kinder und Erwachsene gespielt. Huizinga spricht von Spiel als „Kulturform“. In vielen Religionen sind spielerische Elemente Teil des Ritus‘. Letztlich sind auch die Urformen unserer Brettspiele religiösen Ursprungs. So ist z.B. Mensch ärgere Dich nicht ein altes rituelles indisches Tempelspiel, in dem Leben, Sterben und Wiedergeburt abgebildet sind. Auch die christliche Gottesdienstliturgie enthält spielerische Dimensionen.

Aristoteles (384 – 322 v.Chr.) meint, dass maßvoll betriebenes Spiel Kindern besonders bekommt, weil darin mäßige Bewegung enthalten ist, Trägheit vermieden und körperliche Beweglichkeit gefördert wird. Man solle Kinder an wohlgeordnete Spiele und an ehrbare und unschuldige Vergnügungen gewöhnen.

Historischer Rückblick

Spiel bei Comenius (1592 – 1670) ist fest in seiner Erziehungskonzeption (z.B. die Schrift „Schola ludus") verankert. Sein Konzept von Lernen und Spiel kann noch heute für uns wegweisend sein. Er sah in der Schule ein „Praeludium“ (Vorspiel) zum Leben. Er war einer der Urväter der Theaterpädagogik (darstellendes Spiel/Schultheater), verwies aber auch auf die Bedeutung von Spiel und Bewegung im Freien in dem er empfahl, dass die Schüler in einem vorhandenen Außengelände der Schule springen und hüpfen sollten. Der Vorläufer zum heutigen Schulhof, allerdings eben als aktive, spielerische Entspannung.

Rousseau (1712 – 1778) und Fröbel (1782 – 1852) sind weitere wichtige Namen auf dem Weg zum heutigen Verständnis einer ganzheitlichen Spielpädagogik. Rousseau empfiehlt dem Erzieher viel Zeit auf die Entwicklung von Spielen zu verwenden und sie gut zu arrangieren. Insbesondere ist es Rousseau zu danken, dass er den Fokus auf den Sinn und Nutzen von Spiel gerichtet hat, auch jenseits pädagogischer Inanspruchnahme.

Bei Fröbel hat das Spiel eine wichtige Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung. Für Fröbel fördert Spiel sowohl die kognitiven als auch die emotionalen Kräfte des Menschen.

Es ist die „höchste Stufe der Kindes – und Menschheitsentwicklung“, da es die „freitätige Darstellung des Inneren“ sei. Die Begründung für die Bedeutung der Spielpädagogik liegt bei Fröbel letztlich in der Bildungswirkung des Spiels.

Spiel ist Bildung

International beeinflusst ist die deutsche Spielpädagogik vor allem durch die amerikanische New- Games-Bewegung. Die Spiele ohne Verlierer mit ihrem vorrangig kooperativen Charakter erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit und sind ein wichtiger inhaltlicher Beitrag zu Friedens– und Globalisierungsthemen. Spiel ist Bildung. Im Griechischen zeigt dies der enge sprachliche Zusammenklang von paidia (Spiel), paideia (Bildung) und pais (Kind).

Spiel hat deshalb bildenden Charakter, weil es Menschen in die Lage versetzt, sich selbstständig – also über das ganz Eigene – mit der kulturellen Umgebung auseinander zu setzen. Der gebildete Mensch wäre somit zu einem guten Teil der spielende Mensch (homo ludens). Horst Kirchmeier, ein Schüler Hugo Rahners, meint: „Spielen ist die göttlichste Eigenschaft des Menschen“.

Thomas Lösche
Dipl. Religionspädagoge
Supervisor und Organisationsberater
Ropes Course Trainer/Erlebnispädagoge
thomas.loesche@online.de


SpielBoxnach oben



Warm Up: Wusch

Ort: drinnen oder draußen
Alter: ab 6 Jahre
Anzahl: 10 - 25 Personen
Dauer: 5 – 10 Minuten
Material: -

Beschreibung: Alle TN stellen sich so im Kreis auf, sodass etwa ein halber Meter Platz zwischen ihnen ist. Ein TN, vielleicht anfangs der Spielleiter, steht in der Mitte und sagt den Namen eines TN. Dieser muss sich schnellstmöglich hinhocken, die beiden links und rechts von ihm müssen ebenso schnell wie möglich ihre Hände in Richtung des mittleren ausstrecken und „Wusch!“ sagen. Wer von diesen Dreien zu langsam war, tauscht den Platz mit dem in der Mitte stehenden und muss den nächsten Namen sagen. Sind alle drei TN gleich schnell, dann wählt der in der Mitte stehende einfach den nächsten Namen.

Anmerkungen: Tempo bringt mehr Pepp in das Spiel

 

Kooperationsspiel: Stuhlhopping

Ort: drinnen
Alter: ab 10 Jahre
Anzahl: mind. 6 Personen
Dauer: ca. 20 Minuten
Material: Stühle (1 Stuhl pro TN)

Spielbeschreibung: Die Stühle werden zu einem engen Stuhlkreis zusammengeschoben und nach vorn hin an gekippt. Die TN müssen nun im Uhrzeigersinn um den Stuhlkreis laufen und dabei den Stuhl des Vorgängers vor dem Umfallen bewahren, also festhalten. Allerdings darf der Stuhl nur mit dem Zeigefinger einer Hand festgehalten werden (andere Hand auf dem Rücken), was die Sache etwas schwieriger macht. Fällt ein Stuhl um, beginnt das Spiel erneut. Die Übung ist geschafft, wenn die zuvor festgelegte Rundenanzahl erreicht ist und jeder/r wieder auf dem eigenen Platz steht.

Anmerkungen:

Quelle: mündlich überlieferte Spieltradition der Erlebnispädagogik, Weiterentwicklung durch Mitarbeitende des Zentrums für soziales Lernen


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